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What is the good city in the good society made of?

31.01.2024

In seiner kürzlich erschienenen Publikation "The Good Society" erörtert Lane Kenworthy, was wir uns von einer guten Gesellschaft wünschen. Dabei geht es um Themen wie Gemeinschaft, Demokratie, wirtschaftliche Gleichheit, Chancengleichheit, Wohlstand, Familie, Finanzen, Gesundheit, Inklusion, Sicherheit und Privatsphäre sowie um die Frage, wie wir eine gute Gesellschaft erreichen können. Welche Institutionen und Policies (Verordnungen, Programme usw.) sind am förderlichsten für das menschliche Wohlergehen sowie die Gesellschaft? Bei seinem öffentlichen Vortrag an der VHS konzentrierte sich Lane Kenworthy auf einen bestimmten Aspekt der „Good Society“: The Good City.

Bezugnehmend auf Karl Polanyi´s theoretisches Werk führt eine reine Marktlogik ohne soziale Kontrolle zu einer Entfremdung der Menschen von ihrer Umwelt und zu sozialen Krisen. Industrieller und wirtschaftliche Fortschritt ist in einem dynamischen Wechselprozess mit wachsender sozialer Ungleichheit verbunden, der letztendlich in gesellschaftliche Gegenbewegungen mündet, welche darauf abzielen, die sozialen und ökologischen Auswirkungen des Marktes einzudämmen. Diese „Doppelbewegung“ verdeutlicht nach Polanyi, dass der Markt nicht unabhängig von sozialen und politischen Einflüssen existieren kann. Vielmehr bedarf es einer ständigen Anpassung und Regulierung, um die negativen Auswirkungen des Marktes auf die Gesellschaft, die Umwelt und das Gemeinwohl zu mildern. Ohne diese Gegenbewegung könnten die destabilisierenden Kräfte des Marktes zu ernsthaften sozialen, politischen und ökologischen Krisen führen. Die theoretischen Arbeiten von Lane Kenworthy können als konzeptioneller Rahmen dienen, sich zu überlegen, welche institutionellen und politischen Rahmenbedingungen, die die Wirtschaftstätigkeit regulieren und soziale Sicherheit gewährleisten geschaffen werden müssen, um eine Good City und schlussendlich eine Good Society erreichen zu können. Sodass eine Wirtschaftsordnung gestaltet wird, die die Bedürfnisse der Menschen und die Integrität der Gemeinschaft respektiert und sich der Entfremdung sowie kulturellen und sozialen Verwahrlosung entgegensetzt.

 

Lane Kenworthy ist Professor für Soziologie und Politikwissenschaft und seit 2007 Yankelovich-Lehrstuhlinhaber für soziales Denken an der University of California-San Diego. Als Soziologe und Politikwissenschaftler untersucht er die wirtschaftlichen Auswirkungen der Einkommens- und Vermögensverteilung und beschäftigt sich mit dem Wohlfahrtsstaat, dem Wandel zu mehr sozialer und wirtschaftlicher Sicherheit und Chancengleichheit. Zu seinen Forschungsgebieten gehören: Armut, Ungleichheit, Mobilität, Beschäftigung, Wirtschaftswachstum, Sozialpolitik, Steuern, öffentlicher Meinung, Politik. Bevor er an die University of California-San Diego kam, arbeitete Kenworthy an der University of Arizona, als Assistenzprofessor an der Emory University und am Rochester Institute of Technology. Lane Kenworthy erwarb seinen Doktortitel in Soziologie an der University of Wisconsin-Madison und seinen B.A. an der Harvard University.