Positive Nachrichten anlässlich das Weltfrauentages
Laut einer aktuellen Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) verdienen Frauen in Österreich im Jahr 2023 im Schnitt 13,9 % weniger als Männer. Im Vergleich zu 2011, als der unbereinigte Gender Pay Gap noch bei 19,6 % lag, ist der Unterschied um 5,7 Prozentpunkte gesunken. Dieser Rückgang wird vor allem auf die höhere Bildung von Frauen und die zunehmende Nachfrage nach bestimmten beruflichen Qualifikationen zurückgeführt. Die Studien-Autor*innen Univ.- Prof. Dr. Christine Zulehner (Fakultät für Wirtschaftswissenschaften), Univ.- Prof. Dr. René Boheim (JKU Linz) und Mag. Marian Fink (Wifo) sehen die Entwicklung des Gender Pay Gaps positiv, empfehlen aber auch einen konkrete Maßnahmenmix zur weiteren Schließung von Einkommensdisparitäten.
Geschlechterneutrale Berufsorientierung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf und gesetzliche Regelungen für Einkommensgleichheit
Trotz dieser Fortschritte bleibt die Lohnlücke jedoch signifikant. Frauen hätten im Vergleich zu Männern eine höhere Bildungsquote – 2022 verfügten 22,7 % der Frauen und 18,1 % der Männer über einen Hochschulabschluss. Interessanterweise würden Frauen bei gleicher Bildung laut der Studie sogar noch größere Lohnunterschiede zu Männern aufweisen. Dies deutet darauf hin, dass strukturelle Unterschiede wie die Wahl des Berufs, Teilzeitbeschäftigungen und Führungspositionen nach wie vor eine Rolle spielen.
Ein wesentlicher Faktor für die Lohnlücke ist auch die Berufs- und Branchenwahl. Frauen arbeiten häufig in schlechter bezahlten Sektoren wie Einzelhandel oder Büroberufen, während Männer in höher bezahlten Branchen wie Technik dominieren. Dies erklärt auch, warum Männer in Bereichen mit weniger weiblicher Beschäftigung tendenziell mehr verdienen.
Neben der unbereinigten Lohnlücke berechnet das Wifo auch eine bereinigte Version, bei der strukturelle Faktoren wie Berufswahl und Teilzeitarbeit herausgerechnet werden. Dieser bereinigte Gender Pay Gap liegt bei 6,3 % und hat sich seit 2012 kaum verändert.
Die Wifo-Forscher*innen empfehlen, mit einem Maßnahmenmix gegen diese Ungleichheiten vorzugehen. Dazu gehören geschlechterneutrale Berufsorientierung, eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie gesetzliche Regelungen, die Arbeitgeber verpflichten, gleiche Arbeit gleich zu entlohnen.
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