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Informationsveranstaltung zur Neuausrichtung des OeNB-Jubiläumsfonds

27.11.2019

Der zum 150-jährigen Jubiläum der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) 1966 ins Leben gerufene Forschungsförderungsfonds wurde in den vergangenen Monaten einer strategischen Neuausrichtung  unterzogen. Forschungsanträge sollen künftig unter einen von 19 Themenclustern subsumiert werden und eine notenbank- bzw. wirtschaftspolitisch relevante Fragestellung aufweisen. 

Die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften organisierte in Kooperation mit der OeNB eine Informationsveranstaltung zur Neuaufstellung des Jubiläumsfonds, um die Fragen der ForscherInnen zu künftigen Förderungsanträgen zu klären. Auch VertreterInnen anderer Fakultäten der Universität Wien waren eingeladen, an der Veranstaltung teilzunehmen.

Die Neuausrichtung des Jubiläumsfonds wurde von mehreren Seiten aus der Wissenschaftscommunity für die thematische Einengung seiner Förderausrichtung kritisiert. Dass durch diese Änderung nicht ausschließlich wirtschaftswissenschaftliche Anträge eine Förderung erhalten sollen, sondern die OeNB weiterhin eine breite inhaltliche Bandbreite an Themen und Disziplinen in der Grundlagenforschung abdecken will, war zentrale Botschaft des Vortrags von Stefan Gschiegl, Abteilung Controlling und Forschungsförderung der OeNB. 

Er betonte zudem, dass die Ausrichtung der OeNB als komplementärer Forschungsförderer bestehen bleiben wird und gab praktische Tipps für die Antragsstellung. So sollen Projekte einem von 19 Themenclustern zugeordnet werden können. Im Dezember wird die OeNB eine detaillierte Beschreibung der Cluster auf ihrer Website veröffentlichen.

Bezugnehmend auf die Kritik, dass klinische Forschung im medizinischen Bereich von nun an nicht mehr durch den Fonds gefördert werde, wies Gschiegl darauf hin, dass es auch in diesem Wissenschaftsgebiet Themenstellungen geben wird, die förderungsfähig bleiben, wie etwa wirtschaftspolitisch relevante Fragestellungen im Bereich Public Health. 

Insgesamt sollten zusammengefasst alle Themen, welche die OeNB künftig fördert, eine Verbindung zu den Aufgaben der OeNB bzw. eine gewisse Relevanz für den Wirtschaftsstandort Österreich aufweisen. Somit bestehen auch für Sozial- und GeisteswissenschaftlerInnen weiterhin Förderungsmöglichkeiten, etwa bei Forschungsprojekten zu wirtschaftsgeschichtlichen Themenstellungen oder Fragen der Migration. Jeder Antrag wird von internen, aber auch externen GutachterInnen in mehreren Evaluationsschritten auf Förderungswürdigkeit hin geprüft.

Auch andere Fakultäten der Universität Wien waren eingeladen, an der Informationsveranstaltung teilzunehmen. Grundsätzlich sehe man hier durchaus noch Potential für andere Disziplinen als den Wirtschaftswissenschaften, sagt ein Vertreter der Geisteswissenschaften. Herbert Kamleitner, Fakultätsmanager der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät betont: „Wir nehmen das ernst und wollen auch ernst genommen werden.“ Herr Gschiegl gab eine Zusage ab, dieser Aufforderung in der weiteren Umsetzung der Neuausrichtung des Jubiläumsfonds unter den von ihm skizzierten Rahmenbedingungen nachkommen zu wollen.

Im Anschluss an den Vortrag wurden mehrere Szenarien durchgespielt und auf spezifische Fragestellungen der Anwesenden eingegangen. 

OeNB-Gouverneur Dr. Robert Holzmann (Foto: OeNB)