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Verteilungsgerechtigkeit: "Reichtum für alle" oder "Arbeit muss sich wieder lohnen"?

Bei der Frage, wie Ressourcen verteilt werden sollen, scheiden sich die Geister - sowohl in der Politik und Wirtschaft als auch in der Wissenschaft. Vertreter*innen von egalitären und leistungsbezogenen Ansätzen stehen sich gegenüber und argumentieren entweder, dass Ressourcen an alle gleich verteilt werden sollen oder, dass die Verteilung an vorangegangene Leistungen geknüpft werden soll. Beide Verteilungsansätze sind aber nicht immer gerecht und fair:  Eine Gleichverteilung an alle Personen lässt zum Beispiel individuelle Verdienste außer Acht, während eine leistungsbezogene Verteilung Menschen ausschließt, die aus diversen Gründen keinen Beitrag zum Gemeinwohl leisten können. 

Eine interdisziplinäre Forschungsgruppe um die Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU/UniBw H) hält "Bedarf" für ein besseres Kriterium zur gerechteren Verteilung von Ressourcen. In der Theorie bedarfsbasierter Gerechtigkeit sowie dem dazugehörigen Sammelband "Priority of Needs? An informed theory of Need-based Justice" fassen Prof. Dr. Stefan Traub (HSU/UniBw H) und Prof. Dr. Bernhard Kittel (Universität Wien) die Ergebnisse des Forschungsprojekts zusammen.  

Originalpublikation

 

 

Hintergrund:

In der interdisziplinären Forschungsgruppe „Bedarfsgerechtigkeit und Verteilungsprozeduren“ untersuchten Wissenschaftler*innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz unterschiedliche Aspekte von Bedarfsgerechtigkeit und Verteilungsprozeduren.

Die insgesamt acht Teilprojekte, welche zwischen 2015 und 2022 durchgeführt wurden deckten die Fachrichtungen Philosophie, Politikwissenschaft, Psychologie, Volkswirtschaftslehre und Soziologie ab. Als wissenschaftliche Methodik wurden überwiegend theoriebasierte Laborexperimente genutzt.

Gefördert wurde das Projekt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), dem Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) sowie der Swiss National Science Foundation (SNF).

Quelle: Christian Gelhausen | Copyright: HSU/UniBw H